|
|
Künstler in der Sammlung Reinhard Grüner |
| Nachfolgend finden Sie ein Verzeichnis der Künstler aus der ganzen Sammlung. Klicken Sie auf den Namen eines Künstlers und stöbern Sie in seinen Werken. | A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z d v Ö |
| Suchergebnis |
| Suche: Mörstedt, Alfred Traugott in Künstler Gefundene Exemplare: 2 |
| Autor 42 | Henkel, Jens/Barthel, Gunar (Hrsg.) | Titel | Reflexionen I: Alfred Traugott Mörstedt | Ort | Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) | Land | Deutschland | Jahr | 1985 | Edition | Edition Galerie oben | Künstler | Mörstedt, Alfred Traugott | Technik | Radierungen (5, davon 4 handkoloriert) | Ausstattung | 12 Blatt, 21,2 x 22,3 cm, illustrierter Pappband, 1. Band der Reihe "Reflexionen", die vier handkolorierten Radierungen handschriftlich nummeriert, betitelt, signiert und datiert | Auflage | 70/100 (+ 30 Künstler- und Verlegerexemplare) | Anmerkungen | Die zehnbändige Reihe "Reflexionen" ist die einzige Künstlerbuchreihe, die in der DDR entstand und in der Bundesrepublik Deutschland zu Ende geführt wurde: Der erste Band erschien 1985 in Karl-Marx-Stadt und der zehnte 1997 in Chemnitz (bis 1990: Karl-Marx-Stadt). Prinzip der Bände war, dass ein Künstler Text und Bild seines jeweiligen Bandes gestaltete.
Der handschriftlich wiedergegebene Text Mörstedts beschäftigt sich mit der Rolle der Kunst. Für ihn steht sie über den Dingen seiner Welt. "Sie ist erhaben über Gut und Böse, wie die Natur selbst. ... Die Tage mit ihren Forderungen kommen und gehen, uns bleibt ein Universum, die Kunst ..." (aus dem Text). Mit dieser Auffassung steht der Künstler abseits des sozialistischen Realismus. Im Text "AUTOBIOGRAPHISCHES" am Ende des Bandes weist er darauf hin. Hier einige Auszüge:
"1935 Schwierigkeiten durch den Jugendverband ...
1955 Schwierigkeiten mit dem Realismusbegriff ...
1965 Halbtot vor Gram ...
1975 Schwierigkeiten wegen Selbstdenkens ...
1985 Halbtot an der Zeit"
Sich bereits im Jahre 1985, mit 60 Jahren, dergestalt zu äußern, ist mutig und ein weiteres Beispiel für unangepasstes Denken in der Spätphase der DDR. Oder, wie es der Titel der ersten Farbgrafik nennt: "UNRUHE, SEHNSUCHT UND DAS ELEND DER MACHT". | | | nach oben |
| Autor 47 | Gerlach, Harald | Titel | Einschlüsse. Aufbrüche. Blätter zu sechs Monaten deutscher Geschichte | Ort | Rudolstadt | Land | Deutschland | Jahr | 1991 | Edition | burgart-presse | Künstler | Mörstedt, Alfred Traugott | Technik | Radierungen (7, handkoloriert), Zeichnung/Collage (farbig) | Ausstattung | Nicht paginiert (27 Bl.), 27,4 x 31,3 cm, Ganzlederband im Schuber, Nr. 3 von 20 Exemplaren der Ausgabe A mit einem handschriftlichen Gedicht des Autors ("Die Saale") und einer mehrfarbigen signierten Zeichnung/Collage des Künstlers, im Impressum von Autor und Künstler signiert, 4. Druck der burgart-presse | Auflage | 3/20 der Ausgabe A (Gesamtauflage 200 + 30) | Anmerkungen | Dieses Künstlerbuch versammelt Tagebucheinträge des Autors Harald Gerlach vom 8. Oktober 1989 bis zum 18. März 1990 und Gedichte. Sie beschreiben die Machtstrukturen der Sowjetunion und Stalins Politik ("Die von diesem sadistischen Gehirn hervorgebrachten Machtstrukturen sind das Vaterhaus des SED-Regimes" (10. Oktober 1989), die "Barbarei des Machterhalts" (17. Oktober 1989) und das Aufbegehren des Volkes ("Die Provinz probt ihren Aufstand. Die privilegierten Statthalter der Zentralgewalt stammeln ratlos Ausflüchte. Erstmals fehlen die triumphalen Floskeln von ihrer historischen Mission. Haben sie begriffen, daß ihre Stunden gezählt sind?" (24. Oktober 1989). Das Buch schließt mit einem fragenden Blick in die Zukunft: "Das Volk geht zur Urne. Es will seine Vergangenheit zu Grabe tragen./Eine neue Übergangsgesellschaft./Auf dem Markt wird Erdinger Weißbier ausgeschenkt. Die Vorhut der/neuen Zeit ist da: die Händler./Werden die Gründer folgen?/Und die Priester, was bringen sie?/ ..." (18. März 1990)
Die handkolorierten Radierungen Mörstedts nehmen keinen direkten Bezug auf die Tagebucheintragungen, sondern bilden zumeist abstrakte Strukturen ab, denen die Kolorierung von Hand eine ungeahnte Tiefe verleiht. Mit seiner künstlerischen Position, die im Gegensatz zum offiziellen sozialistischen Realismus stand, übte er Widerstand gegen die Kulturpolitik der DDR. Unter diesem Aspekt ergänzen und erweitern seine sensiblen Grafiken die Tagebucheinträge und Gedichte Gerlachs.
Beiliegend eine weitere handkolorierte Radierung von Mörstedt (nicht zum Buch gehörend), nummeriert (39/40), betitelt "In Erwartung", signiert und datiert "84", die Verlagsankündigung zum Buch aus dem Katalog des Jahres 1995 und ein Ausschnitt aus dem Katalog des Antiquariats Lehr mit Angaben zum Buch. | | | nach oben |
|
|
|
|